, Nathanael Gimmel, Herren 1

Epischä Donschtig-Abä-Match

VBC Münchenbuchsee - VBC Aeschi 3:2 (22:25, 23:25, 27:25, 25:23, 15:9)

Der Cupmatch Zuhause gegen den VBC Aeschi war das erste Spiel in dieser Saison mit unserem Coach an der Seitenlinie. Wir waren alle sehr motiviert, auch wegen der bisher mässigen Leistungen, unser bestes Volleyball zu zeigen. Aeschi ein eher jüngeres Team mit viel Power in den Beinen und Armen. Sie spielen sehr schnell über ihre Aussenpositionen und haben gute Pipe-Angriffe. Wir stellten uns in Block und Defense dementsprechend ein.

 

Aeschi legte gleich vom ersten Punkt an los wie die Feuerwehr. Unser Block auf der Aussenseite noch nicht optimal, unsere Defense noch nicht am richtigen Ort. Aeschi erspielt sich gleich zu Beginn eine 3:5 Führung. Wir konnten aber sowohl spielerisch, als auch energiemässig dagegenhalten. Wir konnten unsererseits unsere Qualität im schnellen Spiel zeigen, und da unsere Ausenangreifer auch die High Balls sehr gut verwerteten, erspielten wir uns in dieser Phase sogar einen leichten Vorteil. Bei 11:8 lagen wir mit drei Punkten in Front. Aeschi glich die Partie bei 16:16 aber wieder aus. In der Folge entwickelte sich ein Schlagabtausch. Es ging darum, welches Team ihre Sideouts besser durchbrachte. Und genau in dem Moment, als wir dachten, wir hätten uns bei 22:20 soeben den entscheidenden Vorteil erspielt, gelang es unseren Angreifern nicht mehr zu punkten. Chrigu versuchte alle Möglichkeiten, keine davon führte zum gewünschten Erfolg. Aeschi spielte gross auf und zeigte sich kaltblütig im verwerten ihrer Chancen. Mit ihrem ersten Satzball holten sie sich Satz 1 mit 22:25.

Natürlich waren wir enttäuscht, doch viel haben wir nicht falsch gemacht. Über weite Strecken des Satzes spielten wir hervorragendes Volleyball. Am Ende fehlte uns der Killerinstinkt in den letzten Punkten. Abhaken und weiter gehts. Denn Aeschi war nicht gewillt abzubauen und wir auch nicht! Aeschi startete ähnlich furios wie in Satz 1. 2:4 Führung gleich zu Beginn. Wir blieben konzentriert am Werk und glichen die Partie bis zum 7:7 wieder aus. Weil der gegnerische Passeur und ihr erster Aussenspieler je eine kleine Serviceserie einstreuten, erarbeitete sich Aeschi im Mittelabschnitt erneut eine 11:14 Führung. Die Ballwechsel und das Spiel blieben aber hart umkämpft. Mit viel fight arbeiteten wir uns Stück für Stück wieder an Aeschi heran. Bei 20:19 aus unserer Sicht führten wir zum ersten Mal in diesem Satz. Rechtzeitig für die entscheidende Phase des Satzes? Leider auch in diesem Fall nicht. Das 20:22 konnten wir durch starke Services (und Defense!) von Nicolas noch einmal zum 23:22 kontern, dann war aber Schluss. Aeschi krallte sich auch Satz 2 mit 23:25.

Erneut entglitt uns der Satz in der Endphase. Ein Klugscheisser sagte einmal: "Mä gwinnt dr Satz nume wemä dr letscht Punkt macht!". Obviously. Coach Lee versuchte uns dennoch Mut zu machen, denn unser Spiel ist eigentlich wirklich gut! Noch haben wir eine letzte Chance, es besser zu machen. Aeschi startete erneut stark und dominant in den dritten Satz. Mit 1:5 gleich zu Beginn zeigten sie uns, dass wir hier nichts geschenkt kriegen werden. Wir rannten quasi im gesamten Satz diesem Rückstand hinterher. Aeschi zeigte sich sehr solide in ihrem Sideout, aber auch wir zeigten da unsere Qualitäten. So konnte Aeschi ab dem 1:5 lediglich noch 4 Punkte bei eigenem Service verbuchen. Ball für Ball wurde um jeden Zentimeter gekämpft, wir liefen, sprangen, kämpften und feierten jeden einzelnen Punkt. Bei 8:13 wurde Dario für Beni eingewechselt, der einen schwierigen Job hatte auf der Aussenposition. Sie servierten bisher fast alles auf ihn. Dario, als wäre er nie weggewesen, machte seinem Namen als "Mister Blockout" auch gleich alle Ehre. Je länger der Satz dauerte, desto kleiner wurde der Vorsprung von Aeschi. Wir hatten ihre Angriffe im Block oder in der Defense immer besser unter Kontrolle. Auch ihre gefährlichen Pipe-Angriffe hatten wir immer wie besser im Griff da wir das Spiel besser lesen konnten. Bei 20:23 standen wir dennoch mit dem Rücken gegen die Wand. Mit richtig guten Services von Marc, der auch gegen U60 schon stark serviert hatte, legten wir die Grundlage für die Aufholjagd. Aeschi stand permament unter Druck und fand erst bei 24:23 den Tritt wieder. Jeder Punkt zählt nun! Und bei 26:25 dann endlich die Erlösung. Nach unserem Service prügelte der gegnerische Aussen den Ball in den Block. Marc rettete den tückischen Abpraller spektakulär mit einer Hand und einer schönen Buchsirolle. Chrigu spielt auf Aussen zu Löru, der den Ball im Stile eines Killers Linie am Block vorbei genau in die Ecke des Feldes versenkte. Wir feierten den Satzgewinn mehr als die bisherigen Siege in Meisterschaft und Cup. Es war die Belohnung für 3 Sätze hochstehendes Volleyball und konsequentes Arbeiten!

"Wir sind noch nicht da!" so einfach die Worte von Coach Lee. Denn gewonnen haben wir noch garnichts, wir haben uns lediglich im Spiel gehalten. Also weiter geht der Kampf! Wie könnte es anders sein: Aeschi startet gut in den 4. Satz. Mit 3:5 gehen sie früh in Führung. Da im Gegensatz zu Satz 3 beide Teams auch Mal Mühe hatten, ihr Sideout durchzubringen, kippte dieser Satz immer hin und her. Vielleicht spürten die Angreifer die bereits 3 intensiv geführten Sätze etwas in den Beinen? Zeit um bei uns noch einmal frischen Wind reinzubringen. Ben kommt Löru auf der Dia-Position. Bei 14:16 kam dann wieder Marc an den Service. Und ja, der kanns immernoch. Mit starken Services konnte er gleich mehrere Asse verzeichnen. Kam Aeschi dann doch Mal zum Angriff, war es ein leichtes für unsere Defense. Wir kehrten diesen Satz bis zum 20:16 innert einer Serie! Es bleibt Vorsicht geboten, denn Aeschi bleibt gefährlich. Wir liessen sie noch einmal bis 24:23 an uns herankommen, im Vergleich zu Satz 1&2 blieben wir bis zum Schluss konsequent und verwandelten den Satzball mit unserem Sideout! Das Resultat no also so ausgeglichen wie das Spiel. Es muss ein 5. Satz entscheiden.

Die vielen angereisten Fans kamen hier also maximal auf ihre Kosten. Mit der Aufholjagd im Rücken setzten wir im 5. Satz dann zur Krönung an. Während uns alles gelang, schien Aeschi nicht mehr an die Wende zu glauben. Bei 8:3 wechselten wir die Seiten, und da wir kein einziges Prozent locker liessen, holten wir uns den 5. Satz und den Sieg am Ende mit 15:9.

 

Was für ein Spiel. Es war ein erwartet starkes Aeschi, das wir in einem spektakulären Spiel in die Knie gezwungen haben. Nach den bisher mässigen Leistungen kann ich für mich sagen, dass Lee hier den Unterschied gemacht hat. Wir konnten uns als Spieler vollständig auf unseren Job und auf unser Spiel auf der 81 m² grossen Fläche konzentrieren. All unsere Energie konnten wir in die Ballwechsel investieren und das Denken und Lenken unserem Coach überlassen. Auch wenn wir alle genügend Erfahrung haben um dies auch ohne Coach zu machen, hatten wir in der Vergangenheit viel Mühe damit.

Die nächste Möglichkeit, dies zu zeigen wird am Samstag gegen Muri sein. 1,2,3 SPPIIKKKEEE!!!!